Hort

Rahmenbedingungen im Hort

Im Gegensatz zu den Bereichen Krippe und Kindergarten (Elemantarbereich) gibt es für die Arbeit in einem Hort keine einheitliche Rahmenbedingung im Land Niedersachsen. Wenngleich andere Bundesländer für die Pädagogik im Hort einen solchen Plan ausgearbeitet haben, obliegt in Niedersachsen den Trägern und Einrichtungen selbst, sich einen Rahmen zu stecken. Für die pädagogische Arbeit im Hort des Ev. Kinderhauses St. Marien wurden nachfolgende Richtlinien festgelegt:

  • SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz)
  • NKiTag (Niedersächsisches Kindertagesstätten Gesetz)
  • Niedersächsischer Orientierungsplan (Elementarbereich)
  • Kinder im Mittelpunkt von der Diakonie in Niedersachsen
  • NSchG (Niedersächsisches Schulgesetz)

Unsere Arbeit im Hort

Wir setzen folgende Schwerpunkte in unserer Arbeit mit den Kindern.

Abholphase von Schule

Kinder sind mit Eintritt in die Grundschule befähigt sich alleine im Straßenverkehr bewegen zu können. Dennoch holen wir gegen 12:45 Uhr die Kinder von der Grundschule ab und begleiten den Weg von der Schule zum Hort. Es geht uns dabei nicht um die Gewährleistung eines sicheren Schulwegs, sondern um eine wertschätzende Willkommenskultur. Wir nutzen den Weg als Möglichkeit für Gespräche mit den Kindern. Während des Schultages haben die Kinder bereits viel erlebt, wovon sie etwas mitteilen möchten. Auch berichten sie immer wieder von ihren Freizeitaktivitäten.

Kinder, die länger als 12:45 Unterricht haben gehen gemeinsam als Gruppe ohne unsere Begleitung zum Hort. Dies betrifft in der Regel die Kinder der 3. Und 4. Klassen, für ein bis zwei Tage in der Woche.

Gemeinsames Mittagessen

Sobald die Kinder im Kinderhaus angekommen sind, startet das Mittagessen. (Vgl. Ernährung). Den Rahmen des Mittagessens nutzen alle Kinder für einen gemeinsamen Austausch. Verabredungen für den Nachmittag werden getroffen. Die Kinder beginnen und beenden ihr Mittagessen eigenständig nach ihren Bedürfnissen.

Hausaufgaben

Von Montag bis Donnerstag bieten wir den Kindern die Möglichkeit ihre Hausaufgaben zu machen. In einem ruhigen Raum (meistens die Lernwerkstatt) stehen Tische und unterstützende Materialien (z.B. Abakus) bereit. Unsere Begleitung beruht hierbei auf dem Schaffen einer ruhigen Lernatmosphäre, nicht die Unterstützung und Hilfe bei Hausaufgaben. Auch kontrollieren wir die von den Kindern erledigten Aufgaben und deren Vollständigkeit nicht. Die Kontrolle von Hausaufgaben obliegt den Erziehungsberechtigten. Die Dauer der Hausaufgaben orientiert sich an den jeweiligen klassenstufenbezogenen Vorgaben des Kultusministeriums. Wenn die Kinder mit ihren Hausaufgaben zufrieden sind, starten sie ins Freispiel.

Freies Spiel

Den größten und wichtigste Teil des Tages im Hort ist das Freispiel. Die Kinder sind den gesamten Vormittag und den halben Nachmittag durch Erwachsene fremdbestimmt gewesen. Umso wichtiger ist es den Kindern eine freie Zeit zu ermöglichen, während der sie bestimmen können, was sie spielen wollen. Die Hortkinder können nach Absprache auch alleine in den Räumen des Kinderhauses spielen, auch auf dem Außengelände ist Spielen „ohne“ Aufsicht in Kleingruppen möglich. Wir begleiten die Kinder während des Freispiels, verändern die Räume nach ihren Wünschen, gehen ins Spiel mit ihnen, hören ihnen zu und schaffen Angebote. Letztere sind nur äußerst sporadisch und auf Wunsch der Kinder, denn Kinder brauchen freie und unverplante Zeit oder gar Langeweile, um sich zu eigenständigen und partizipativen Individuen zu entwickeln. Gerade in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass die außerschulische Zeit von Kindern mehr und mehr durch die Eltern verplant wird. Sport oder Musikunterricht sind an der Tagesordnung. Den Kindern bleibt kaum Zeit in Interaktion mit Gleichaltrigen zu treten. Dazu stellen wir einen Gegenpol und bieten eben jenen Freiraum, den Kinder zwingend für ihre Persönlichkeitsentfaltung benötigen.